Wie alle Öffnungen an Haus und Garage müssen auch Garagentore gegen Einbrecher geschützt werden. Alte Garagentore ohne Schutzmechanismen sind leichte und gleichzeitig lohnende Beute für Einbrecher, denn in der Garage werden nicht nur Gegenstände wie teures Elektrowerkzeug gelagert - auch Fahrräder und Autos werden von ihren Besitzern fast nie abgeschlossen, wenn sie in der vermeintlich sicheren Garage stehen.
Gleichzeitig bedürfen insbesondere schwere Garagentore einiger Sicherheitselemente, die nicht etwa dem Schutz vor Einbrechern, sondern der Sicherheit bei der täglichen Nutzung dienen.
Einbruchschutz
Bis 2011 galt die Norm DIN EN 1627 als verbindlicher Sicherheitsstandard für Fenster, Türen und Garagentore - in dieser Norm wurden Sicherheitsstandards anhand sogenannter Resistance Classes (RC) in Stufen von 1 bis 6 festgelegt. RC1 beschreibt dabei einen minimalen Schutz gegen einfache Hebelwerkzeuge, während RC6 Einbruchversuche erfahrener Täter mit starken Elektrowerkzeugen abhält.
Da diese Norm in ihrer neuesten Fassung nicht mehr für Garagentore gilt und keine vergleichbare Norm zur Einbruchsicherheit von Garagentoren existiert, kann es für Privatpersonen oft schwer sein, den durch spezifische Garagentore gebotenen Einbruchschutz zu beurteilen.
TÜV-Siegel können hier einen Anhaltspunkt geben, allerdings wird dabei eher die generelle Qualität und Tauglichkeit der Tür beschrieben, als ihr spezifischer Schutz gegen Einbrecher.
Allerdings gibt es einige bauliche Elemente, welche die Sicherheit eines Garagentors grundsätzlich merklich verbessern:
Stabile Materialien
Garagentore sollten eine hohe Verwindungssteifigkeit und eine große Resistenz gegenüber äußeren Gewalteinwirkungen zeigen. Hochwertiges Massivholz, Aluminium und Stahl sind typischerweise stabil genug, das Auf- oder Durchbrechen des Garagentors zu verhindern.
Schlösser und Verriegelungen
Garagentore sollten grundsätzlich über einen Verschlussmechanismus verfügen, der den Sicherheitsstandards von Haustüren entspricht. Hier sollte man sich die Herstellerangaben der Garagentore genau anschauen und nach folgenden Eigenschaften Ausschau halten:
- Querriegel und Sperrbügel nach DIN 18104
- Zylinderschloss (Mehrfachverriegelung) nach DIN 18251 ab Klasse 3
- Zylinderschloss (Einfachverriegelung) nach DIN 18251 ab Klasse 4
- Profilzylinder mit Bohrschutz nach DIN 18252 in der Zylinderklasse 1 oder 2
- Schutzbeschlag nach DIN 18257 in den Klassen ES1, ES2 oder ES3 mit Zylinderabdeckung
Hochwertige Garagentore verfügen außerdem über automatische Verriegelungen beim Schließen, beispielsweise durch Schnäpper, die am Ende des Schließvorgangs an Metallbolzen festschnappen.
Hochschiebesicherung
Dieses Schutzelement verhindert, dass Schwing- und Sektionaltore von Unbefugten nach dem Aufbrechen des Schlosses einfach aufgeschoben werden. Die verwendete Technik kann sich stark von Modell zu Modell unterscheiden, doch insbesondere elektrisch angetriebene Garagentore verfügen allein durch ihre Technik bereits über eine effektive Hochschiebesicherung: Ein Einbrecher muss hier beim Hochschieben des Garagentor-Flügels gegen den Widerstand des Motors ankämpfen. Für die meisten Einbrecher bedeutet dies bereits ein zu großes Risiko, entdeckt zu werden - die Garagentore werden dann oft einfach in Ruhe gelassen.
Schutz gegen Code Grabbing
Motorgetriebene Garagentore, die über einen Handsender geöffnet und geschlossen werden, stellen für erfahrene Einbrecher immer dann eine besonders leichte Beute dar, wenn sie über keine Methoden zum Verhindern von Code Grabbing verfügen: Bei dieser Einbruchmethode fängt der Einbrecher den vom Handsender des Besitzers ausgesendeten Code ab und kopiert ihn, um ihn dann selbst zum Öffnen der Garagentore zu verwenden.
Dieser Vorgang kann durch moderne Grabbing-Schutztechnologie verhindert werden: Moderne Handsender und Empfänger senden nicht mehr immer denselben Code ab, sondern es wird auf Basis eines vorgegebenen Zahlenschlüssels nach jeder Betätigung des Handsenders ein neuer Code errechnet. Ein einmal abgefangener Code ist damit für den Einbrecher zum Öffnen der Garagentore nicht zu gebrauchen, weil er schon nach der einmaligen Benutzung nicht mehr gilt.