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Holzfenster streichen – eine Anleitung

Holzfenster haben zahlreiche Vorteile: Sie sind umweltfreundlich, verfügen über eine gute Wärmedämmung, versprühen einen ganz besonderen Charme und erzeugen Behaglichkeit. Gleichzeitig sind sie jedoch auch anfällig für Nässe, Kälte sowie UV-Licht und können ihre wärmeisolierenden Eigenschaften verlieren, wenn sie nicht regelmäßig gepflegt werden.

Da Farbe und Lack witterungsbedingt nach einiger Zeit Risse bilden und absplittern können, sollte man sie hin und wieder neu streichen: Denn nur ein sorgfältiges und regelmäßiges Streichen von Fenster und Rahmen - ggf. durch Handwerker aus der Region unterstützt - gewährleistet eine hohe Lebensdauer.

Vorbereitung – von RAL-Farben, Lacken, Pinseln und Lasuren

Am besten planen Sie das Renovieren und den Anstrich Ihrer Fenster im Frühjahr oder Sommer, zu dieser Jahreszeit trocknet die Lasur schneller und durch die geringe Luftfeuchtigkeit ist das natürliche Material trocken und arbeitet nicht. Zudem können Sie Ihre Räume ausreichend und ohne Sorge vor Kälte durchlüften und müssen dabei nicht an hohe Heizkosten denken.

Die erste Frage, die sich stellt, lautet: Möchten Sie die bisherige Farbe behalten oder eine neue wählen? Die Auswahl an Werkzeug und Materialien hängen davon ab, für welchen Anstrich Sie sich entscheiden:

  1. Lasieren: Lasur in Wunschfarbe + Lasurpinsel (spezielle Flachpinsel)

  2. Streichen: einseitig abgeschrägter Fensterpinsel für präzise Linienführung + Wunschfarbe

Verschiedene Pinselsorten und Arbeitsmaterial eignen sich zum Fensterrahmen streichen:

  • Spezial-Flachpinsel für wasserverdünnte Anstriche

  • Flachpinsel

  • Fensterpinsel

  • Ringpinsel

  • Schleifklotz mit Schleifpapier

Wichtig für den Gebrauch von Pinseln ist, dass Modelle von niedriger Qualität zu Haarverlust neigen und unschöne Spuren im Lack hinterlassen.

Auch ausgefranste Pinselhaare im Lack verteilen keine schöne Optik. Das Gesamtbild wird dadurch schnell in Mitleidenschaft gezogen.

Dasselbe gilt übrigens auch für Lacke und Lasuren. Qualitätsprodukte halten bei entsprechender Verarbeitung mehrere Jahre lang. Denken Sie also voraus!

Ein Tipp für Anfänger: Je früher man mit dem Fenster streichen beginnt, desto besser! Da Fenster nach dem Streichen mehrere Stunden durchtrocknen müssen, ist es sinnvoll, die grundlegenden Vorbereitungen bereits am Morgen oder Vorabend zu treffen und frühzeitig mit dem neuen Anstrich zu beginnen.

Informieren Sie sich über das passende Material beim Hersteller, so können lange Experimente sowie eine Beschädigung des Fensters vermieden werden.

Holzfenster lasieren und streichen


Lasur, Lack oder Acrylfarbe – der Vorgang bleibt gleich

Während im Innenbereich mehr die Optik zählt, müssen Sie im äußeren Bereich wegen der wechselnden Witterungsverhältnisse auf Material zurückgreifen, das schützend und wetterbeständig ist. Innen können Sie aus glänzenden und matten Farben auswählen, je nachdem was Ihnen besser gefällt. Mit einer Lasur bleibt die natürliche Maserung des Holzes sichtbar, nur der Farbton wird beeinflusst oder geändert. Die schützende Substanz dringt tief in die Struktur ein und schützt sie vor Witterungseinflüssen. Ein deckender Anstrich erfolgt jedoch über Alkydharz- oder Acrylfarben in zahlreichen Nuancen, welche unbedingt atmungsaktiv und wasserdampfdurchlässig sein müssen. Lackfarben wiederum bilden einen Schutzfilm auf der Oberfläche. Wenn sie nicht atmungsaktiv sind, beginnt das Holz darunter zu faulen. Seien Sie aber sparsam in der Verwendung mit Lacken und streichen Sie immer in Richtung der Maserung. Mit einer Lackrolle können Sie nachträglich - und nach dem Trocknen! - Unebenheiten bearbeiten.

Fenster streichen mit RAL Farben

In der Regel beträgt die empfohlene Trockenzeit ca. 8 Stunden. Heimwerker empfehlen: Erst nach dem Streichen und nach der Trockenzeit werden, wenn die Dichtungen entfernt wurden, diese mit Silikon erneuert. Zuletzt werden Griffe und Scharniere wieder anmontiert und das Fenster eingehängt.


Wichtige Unterschiede zwischen:

Acryllack Kunstharzlack
Wasserlöslich, sehr umweltverträglich Chemiebasiert, sehr umweltschädlich
  • Eignung: Innenseiten
  • Keine im Nachhinein auftretenden gesundheitsschädigenden Dämpfe
  • Kennzeichnung: Blauer Engel
  • Eignung: Außenseiten der Holzfenster
  • Schädigende Dämpfe
Durch die Löslichkeit schwieriger zu verarbeiten, weniger robust Leichtere Verarbeitung und höhere Robustheit gegen Witterungseinflüsse
Sollten vorgezogen werden, da sie elastischer sind, dehnt sich das Gehölz
aus oder verformt sich und der Lack geht mit
Eher robust und unveränderlich
Kürzere Trockenzeit (5-6 Stunden) Längere Trockenzeit (8-12 Stunden)

Niemals beide Sorten vermischen. Finden Sie vor dem Streichen heraus, welcher Lack verwendet wurde. Bei falscher Wahl können Verfärbungen und sogar im schlimmsten Fall irreparable Materialschäden entstehen. Sie können bei Unklarheit aber einen Probeanstrich auf einer kleineren Fläche vornehmen. Dann sehen Sie direkt, wie der Überzug reagiert.


Bieten sehr helle oder tiefdunkle Lasuren wenig Schutz?

Da bei Lasuren die Maserung der Holzarten nicht überdeckt wird, muss sie, um gut zu schützen, UV-Pigmente enthalten. Rötliches Eisenoxid ist hier die Lösung. Dies ist in sehr hellen Lasuren aber nicht enthalten und dunkle wiederum verblassen in der Sonne, erwärmen und dehnen sich aus. Das Holz arbeitet dann sehr stark, verzieht sich und bekommt Risse. Optimalen Schutz bieten also mittlere Farbtöne.

Glätten Sie die Farbe für eine gleichmäßig dicke Schicht

Beim Streichen sollten Sie immer von unten nach oben vorgehen. Lassen Sie die Bürstenstriche großzügig überlappen. Anschließend glätten Sie diese Überlappungen zwischen den Bürstenstrichen, um eine gleichmäßige Dicke der Schichten zu erhalten. So verhindern Sie auch das Verlaufen der Farbe und erhalten ein ebenmäßiges Erscheinungsbild.


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Wer muss streichen bzw. dafür aufkommen... Mieter oder Vermieter?

Generell müssen sogenannte „Schönheitsreparaturen“ für den Innenbereich, seien es Fenster, Türen, Böden, Heizkörper etc., vom Mieter durchgeführt werden. Die Außenseite fällt nicht in diese Regelung. In den meisten Fällen kann man sich aber mit dem Vermieter je nach Bedarf der Reparaturen besprechen.

 


Die Vorgehensweise beim Fenster streichen: Schritt für Schritt erklärt

Schritt 1: Die Vorbereitung

Suchen Sie sich einen geeigneten Arbeitsplatz, der gut belüftet und gegen Wind und Wetter geschützt ist. Nehmen Sie zum Aufsetzen zwei stabile Arbeitsblöcke. Legen Sie auch eine Abdeckplane aus, um Tropfen abzufangen.

Als erstes sollten Sie alle Fensterflügel aushängen, um den Rahmen gut erreichen zu können.

Auch poröse oder verschimmelte Gummidichtungen und Metallbeschläge, sowie Griffe und Scharniere am Flügel und Rahmen müssen entfernt werden. Soll die alte Farbe oder Lasur lediglich erneuert werden, reicht es aus, die vorhandene mit Schleifpapier (180er-Körnung) anzuschleifen und lose Farbpartikel zu entfernen. Ansonsten befolgen Sie Schritt 2.


Schritt 2: Die Gründlichkeit

Bevor Sie den Fensterrahmen streichen können, muss die alte Farbschicht vollständig entfernt werden. Heißluftgeräte oder ein Abbeizer können dabei helfen.

Sollte das Holz darunter ergraut oder nicht mehr tragfähig sein, müssen Sie alle Beläge abschleifen, bis gesunder Werkstoff zum Vorschein kommt. Auch losen Kitt sollten Sie entfernen und erneuern.

In diesem Zuge reinigen Sie auch die Regenschiene und Wasserabläufe und schließen mögliche Risse im Kitt im Außenbereich. Nun streichen Sie das abgeschliffene Gehölz mit Imprägniergrund ein, um die richtige Grundlage für den Folgeanstrich zu erhalten.

Konzentrieren Sie sich zuerst auf Stellen, die später nur noch schlecht erreicht werden können.


Schritt 3: Der erste Anstrich oder auch Grundierung - die richtige Reihenfolge beachten:

Halten Sie sich beim ersten Anstrich unbedingt an die Reihenfolge der Profis:

  • die hölzernen Fensterrahmen
  • den Falz des Flügels
  • die Querhölzer des Flügels
  • den Falz des Rahmens
  • alle senkrechten Hölzer des Fensterflügels

Für den Anstrich der Grundierung wird die Lasur in einer ersten Schicht aufgetragen. Nach dem Trocknen schleifen Sie mit grobem Schleifpapier (220er-Körnung) erneut die neue Farbe ab. So raut man die Farbe für die nächste Schicht an. Je öfter diese aufgetragen wird, umso intensiver wird das Farbergebnis.

Um ein perfektes Ergebnis erzielen zu können, beginnen Sie mit den waagrechten Teilen des Fensters und streichen entlang der Maserung.


Schritt 4: Zweiter Anstrich und erneuter Schliff

Diese Farbschicht sollte mit Acryl- oder Alkydharzlack bestrichen werden. Wenn Sie Alkydharzlack verwenden, müssen Sie mit langen Trocknungszeiten rechnen. Hier wäre es von Vorteil das Fenster hängend zu streichen.

Bei Lasur: Tragen Sie eine zweite Schicht auf und schleifen diese, nachdem alles komplett getrocknet ist, noch einmal mit grobem 220er-Schleifpapier an, um sie auf den letzten Anstrich vorzubereiten.


Schritt 5: Die letzte Schicht 

Mit dieser Schicht wird das Holz wirksam vor Witterungseinflüssen geschützt und erhält eine glatte Oberfläche. Zum Schluss werden die Silikondichtungen aufgetragen

Mit einem Silikonabzieher und Wasser ziehen Sie das Silikon ab. Sie erhalten schöne glatte Abschlüsse und neue Dichtungen. Und schon sehen Ihre Fenster wie neu eingesetzt aus.


Verschiedene Lasuren

Diese zwei Lasuren unterscheiden sich grundsätzlich voneinander:

Dünnschichtlasur Dickschichtlasur
Ist offenporig und durchsichtig Offenporig und durchsichtig
Hat einen geringen Anteil an Bindemitteln Hat einen sehr hohen Gehalt an Bindemitteln, der Festkörperanteil beträgt über 35%
Lässt sich leicht verarbeiten Verfügt über eine höhere Pigmentierung und dickere Konsistenz
Ist meist lösemittelhaltig Ist ähnlich wie Lack auf Acryl- oder Alkydharzbasis
Acrylbasis = wasserhaltig
Alkydharzbasis= lösemittelhaltig
Lässt sich leicht verteilen und dringt während des Einziehprozesses tief in die Faserstruktur ein Die natürliche Maserung im Gehölz bleibt erhalten
Ist in verschiedenen Farbtönen verfügbar und somit an jedes Holz individuell anpassbar
Sie bildet einen Lackähnlichen, fühlbaren Film auf der Oberfläche
Vorteil: Eine Nachbehandlung kann jederzeit ohne größeren Aufwand erfolgen Durch gleichmäßiges Auftragen erreicht man ein glattes und glänzendes Erscheinungsbild: das beliebte Seidenmatt-Finish
Durch fachgerechtes Auftragen kann das Holz über einen längeren Zeitraum hinweg keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen
Nachteil: Holz kann weiterhin Feuchtigkeit aufnehmen und der Verwitterungsprozess findet weiterhin statt Nachteil: im Laufe der Jahre werden sie spröde und beginnen abzublättern
Hauptsächliche Verwendung:
Bauteile, bei denen es nicht auf die Maßhaltigkeit ankommt: z.B. Verkleidungen, Zäune, Holzbalkone, usw.
Hauptsächliche Verwendung:
Bauteile, bei denen es sehr wichtig ist, nach dem Einbau das Maß beizubehalten: z.B. Fenster und Türen

Alte oder farblich verblasste Holzfenster können mit einem sogenannten Entgrauer vorbehandelt werden. Dieser bringt die ursprüngliche Maserung wieder zum Vorschein und kann auch verwitterte Fasern wieder wie neu aussehen lassen.


Mit der richtigen Pflege das Lackieren oder Streichen aufschieben

Um eine Renovierung noch etwas aufzuschieben, hilft natürlich eine gute Holzpflege. So verhindern Sie erhebliche Schäden und größere Maßnahmen. Nach dem Fensterputzen können Sie z.B. die Holzoberfläche mit Pflegemilch gegen Witterungseinflüsse stärken. Die Milch sorgt für einen Schutzfilm, der die Oberfläche lange frisch hält. Dies ist nicht aufwendiger als eine regelmäßige Möbelpflege. Um den hohen Wert der Rahmen zu erhalten, bietet sich auch eine gezielte Holzpflege an, z.B. Hydrohobeln. Hierbei handelt es sich um maschinelles Hobeln, wobei die Fasern nicht einfach flachgedrückt, sondern gezielt abgeschnitten werden. Dies ist eine neuartige Methode, um den Rahmen langfristig widerstandsfähig zu machen.

Bei ihr bleiben die Poren des Werkstoffes offen und eine Grundierung kann tief und dauerhaft schützend eindringen. Zusätzlich machen das Versiegeln von Fugen, sowie der Einsatz von umweltfreundlichen Lasuren das Holz stark gegen Witterungsprozesse. Somit wäre ein Streichen erst wieder nach Jahren nötig. Trick: Pflegen Sie den Fensterrahmen direkt beim Putzen mit, so ersparen Sie sich nachträgliche Mühe. Holzfenster sind zwar elektrostatisch neutral, es sammelt sich aber trotzdem schnell Staub aus der Umgebung auf den Fensterrahmen. Ein regelmäßiges Abwischen verhindert unschöne Ablagerungen. Von außen wird der Staub mit dem nächsten Regen aber wieder abgewaschen.


Fensterrahmen streichen: Zeit und Kosten

Der Außenanstrich braucht meistens länger als auf der Innenseite. Das liegt daran, dass der Lack im Innenbereich wesentlich länger hält, da er der Witterung nicht so sehr ausgesetzt ist wie außen und einen intakteren Untergrund besitzt als der Außenbereich.

Ein Maler berechnet einen Stundenlohn von ca. 40 € (regional abhängig) und braucht für den Außenbereich eines durchschnittlich großen Fensters ca. 2-3 Stunden aufgrund der vielen einzelnen Schritte (siehe oben). Man kann im Schnitt von 60-120 € pro Fenster ausgehen, je nach Aufwand, Alter und Beschädigung des Fensters

Großformatige Fenster verlangen einen deutlich höheren Aufwand und verursachen auch höhere Kosten. Auch für Fenstersprossen wird meist ein Aufpreis verlangt, da hier die Scheibe nicht verschmutzt werden darf und mit besonderer Vorsicht gearbeitet werden muss.

Wichtig zu wissen: Der Arbeitsaufwand und das Material werden separat und pro Fenster berechnet.


Experte
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In welchem Abstand sollte man seine Holzfenster streichen?

Dies hängt natürlich immer vom Zustand der Fenster ab, generell können Sie nach diesem Prinzip vorgehen:
Bei neuen Holzfenstern brauchen Sie die ersten 10 Jahre nicht zu streichen,
ab einem Alter von 10 Jahren im Abstand von jeweils 4-5 Jahren.

  

 

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