Fenster einbauen
Mit dieser Anleitung können Sie Ihre Fenster selbst einbauen.
Wer sich eingehend mit der Fenstermontage beschäftigt, stößt zwangsläufig auf den Begriff Fensterlaibung oder Laibung. Als Fensterlaibung bezeichnet man im Allgemeinen den seitlichen, senkrechten Teil, bzw. die Fensteröffnungen links und rechts im Mauerwerk (siehe auch Bauanschluss).
Man spricht im Bereich der Laibungen vielmals auch vom sogenannten Wandanschluss, seitlichen Fensteranschluss oder Mauerwerksanschluss.
Um Schimmel in Ihrem Wohnraum zu vermeiden, ist es wichtig die Laibung zu berücksichtigen und für einen ausreichenden Innen- wie Außen-Dämmung zu sorgen. Wie das geht, erfahren Sie hier.
Unterschieden wird dabei zwischen einer Innen- und Außenlaibung. Der untere Teil der Außenlaibung ist die sog. Sohlbank; der obere Teil der Fenstersturz. Bei der Innenlaibung bildet der untere Teil die Fensterbank. Die Fensterlaibung ist durchaus nicht zu vernachlässigen, da hier später das Fenster montiert wird und für eine saubere und genaue Abdichtung gesorgt werden muss.
Ist die Abdichtung an einem Teil nicht ausreichend oder fehlerhaft, wird die Öffnung in der Wand zur Wärmebrücke und gibt eine große Menge Energie an die Umgebung ab. Die Folgen sind ein Anstieg der Heizkosten und ein stetiges Auskühlen des Raumes.
Je nachdem, welcher Baustoff verwendet wurde, kommen hier unterschiedliche Befestigungsmittel oder Dichtstoffe zum Einsatz.
Diese Werkstoffe können einem in der Praxis begegnen:
Für den Einbau von Fenstern ist es wichtig, dass die Laibung im Wasser (Lot und Fluchtrecht) ist. Es empfiehlt sich deshalb, vor dem Einbau der Fenster die Fensterlaibung mit der Wasserwaage zu überprüfen.
Wichtig für die Befestigung und Montage der Fenster ist auch die Frage, welche Art von Laibung vorliegt, da im Bereich der Fensterlaibung auch einige Sonderformen vorliegen können.
Folgende Formen der Fensterlaibung werden unterschieden:
Werden diese Gesichtspunkte berücksichtigt, steht einer erfolgreichen Fenstermontage nichts mehr im Wege.
EXPERTENINTERVIEW
Was ist bei Dämmung und Verputzung der Fensterlaibung zu beachten?
- Prüfen Sie, ob das Fenster im Lot ist und passen Sie das Mauerwerk mit Putz an das Fenster an.
- Erst wenn Fenster vollständig abgedichtet und verputzt sind, geht keine Wärme mehr verloren.
- Die Dämmung zwischen Wand und Fenster muss einwandfrei sein, ansonsten entstehen Wärmebrücken, Energieverlust und evtl. sogar Schimmel.
- Merken Sie sich den Grundsatz: Innen dichter als Außen. Außen muss die Dämmung noch Feuchtigkeit nach außen abtragen können, allerdings sollte sie nicht nach innen dringen.
Fensterlaibung und die Dämmeigenschaften des Fensters sind eng miteinander verknüpft. Je sorgfältiger und sauberer die Laibung vor dem Einsetzen des Fensters verarbeitet wurde, umso besser passt sich das Fenster der Wand an und dient als Wärme-Schutz.
Ist sie nicht gut genug abgedichtet, dringt die Wärme, welche eigentlich durch den Fensterrahmen zurückgehalten werden soll, über die Öffnungen innerhalb der Wände nach draußen. Gleichzeitig kondensiert an der ausgekühlten Wand im Bereich der Laibung feuchte Raumluft, was zur Bildung von Schimmel führen kann.
So führen beschädigte oder unzureichend gedämmte Laibungen schnell zum Problem – vor allem, da der Mangel meist erst auffällt, wenn das Fenster bereits eingesetzt ist. Anzumerken ist auch, dass viele Hausbesitzer bei einer Sanierung zwar die Fenster erneuern lassen, Beschädigungen aber häufig unbeachtet bleiben, denn die Fensterlaibung ist nicht so offensichtlich als Problemstelle zu erkennen.
Dies hat zur Folge, dass laut des Vereins zur Qualitätskontrolle am Bau e. V. beschädigte Fensterlaibungen zu den häufigsten Problemquellen im Bereich Baumängel gehören. Gerade deshalb ist es von Bedeutung, beim Austausch der Fenster auch die Laibungen überprüfen zu lassen. Stellt man hier einen Mangel fest, muss die Fensterlaibung bis zum Blendrahmen gedämmt werden. Dabei sollte die Dämmung mindestens 20 mm stark sein.
Es gibt auch spezielle Dämmlösungen, wenn weniger Platz zur Verfügung steht. Hierzu gehören hauchdünne Laibungsplatten aus besonders wärmeresistentem Material, wie:
Vor dem Anbringen der Dämmplatten ist es wichtig, die Fuge zwischen Blendrahmen und Wand mit Dämmstoff auszufüllen. Der Dämmstoff muss dabei lückenlos an die Dämmung der Fassade anschließen. Zum Schutz kann die Dämmplatte nach dem Einsetzen anschließend noch mit Laibungsholz oder Blech abgedeckt werden.
Berücksichtigt werden sollte zudem eine vollständige Dämmung, die nicht nur die seitliche Fensterlaibung, sondern auch Fenstersturz und Fenstersohle einschließt. Da bauliche Maßnahmen an der Laibung sehr schadensanfällig sind, sollten für die Dämmung der Laibungen Facharbeiter hinzugezogen werden.
Erst wenn die Laibungen abgedichtet und neu versiegelt sind, wirkt das Fenster als perfekte Wärmebarriere. Ein gutes Bauen und Wohnen mit optimaler Wärmedämmung ist damit garantiert.
Wer seine Wohnung mit eigenen Ideen gestalten will, kann diese tapezieren – z.B. mit Raufaser-Tapeten. Da das Tapezieren der Fensterlaibung auf den ersten Blick schwierig erscheinen kann, gibt es hierfür eine Reihe anschaulicher Ratgeber. Wichtig ist, die Laibung zu überdecken. Bei Laibungen von 10 cm würde dies eine Breite der Tapeten-Bahnvon 11 cm bedeuten.
Folgt man einer guten Anleitung, so birgt das Tapezieren der Fensterlaibung keine Schwierigkeiten. Das gleiche gilt für die richtige Technik beim Verputzen oder Streichen. Dank der geschilderten Tipps kann die Fensterlaibung innen optimal den eigenen Wünschen angepasst und zum Teil des individuell gestalteten Raumes werden.