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Fenster von außen beschlagen – ein Zeichen von Qualität

Kennen Sie das? Sie wachen am Morgen auf und stellen fest: Die Fenster sind beschlagen. Aber nicht von innen durch eine schlechte Isolierung, sondern von außen. Obwohl es ungewöhnlich zu sein scheint, können sie tatsächlich auch von außen beschlagen.

Als Ursache sind ein neuer Einbau und eine neue Wärmeschutzverglasung zu nennen. Dies ist aber kein Grund zur Sorge, denn das Anlaufen von Fenstern auf der Außenseite ist ein gutes Zeichen. Das kommt nur vor, wenn Sie eine Dreifachverglasung mit exzellenten Dämmwerten verbaut haben. Denn bei Glas mit guten Wärmedämmeigenschaften kondensiert die feuchte Luft in kalten Nächten außen. Grund dafür ist der Temperaturunterschied zwischen Luft und Fensteroberfläche. Das Problem trifft vor allem auf Regionen mit hoher Luftfeuchtigkeit zu: Die wärmedämmende Schicht auf der Außenscheibe wirft die Wärmestrahlung aus dem Zimmer in den Raum zurück – so bleibt die Wärme im Raum.

Wieso beschlagen die Scheiben von Fenstern?

Die Erfüllung zweier physikalischer Faktoren sorgt dafür, dass Fenster beschlagen:

  1. Die Scheiben sind kälter als die Umgebungstemperatur: Die Temperatur des Fensters sinkt auf den Taupunkt.
  2. Der Feuchtigkeitsgehalt in der Umgebungsluft ist relativ hoch.

Finden diese Faktoren zeitgleich statt, bildet sich Tauwasser an den Fensterscheiben. Die Luft kann nur bei bestimmten Temperaturen eine gewisse Menge an Feuchtigkeit aufnehmen und – ganz klar – je wärmer es ist, umso höher ist diese Menge. Wenn warme und feuchte Luft auf einen kalten Gegenstand trifft, wie zum Beispiel eine Fensterscheibe, dann kühlt sie ab, verliert einen Teil ihrer Feuchtigkeit und das Fenster beschlägt.

Der Taupunkt spielt hier eine wichtige Rolle. Damit wird eine bestimmte Temperatur bezeichnet, bei der das Wasser aus der Luft, abhängig von Temperatur und Feuchtigkeit, kondensiert.

Ein Beispiel: Hat die Luft eine Temperatur von 22°C bei 65% Luftfeuchtigkeit, liegt der Taupunkt bei ca. 15°C. Wenn das Fenster dann kälter als 15°C wird, schlägt sich dort Kondensat ab.

Übrigens: Mit regelmäßigem Stoßlüften können Sie nicht nur die Feuchtigkeit im Raum  senken, sondern auch die Scheiben wieder abkühlen lassen und am Morgen den Durchblick behalten. Außerdem bleiben so die Wände trocken und bilden keinen Nährboden für Schimmel.

Fenster Beschlagen

Warum sind Fenster nie frei von Tauwasser? 

DIN 4108-2: 2003-07 formuliert: „Die Tauwasserbildung ist vorrübergehend und in kleinen Mengen an Fenstern, sowie Pfosten-Riegel-Fassaden zulässig, falls die Oberfläche die Feuchtigkeit nicht absorbiert und entsprechende Vorkehrungen zur Vermeidung eines Kontaktes mit angrenzenden empfindlichen Materialien getroffen werden.“ 

Zusammengefasst heißt das, es darf Tauwasser an Glasleisten entstehen, solange auf Dauer kein Schaden entsteht. Die Scheiben tun also nichts weiter als ihre Pflicht und werden von der physikalischen Wirklichkeit eingeholt. Also beschlagen Fenster dann außen, wenn sie hervorragend funktionieren.

Energiesparen steht im Vordergrund

Isolierverglasung wird im Sinne der Energieeffizienz verbaut. Ob es einzelne Fenster sind oder ganze Fassaden: Das Energiesparen steht heutzutage beim Bau eines Gebäudes im Vordergrund und wird schon im Vorfeld von den Architektur-Büros berücksichtigt. Bei Neubauten ist Isolierglas mit Dreifachverglasung besonders beliebt und führt dazu, dass die Fenster außen beschlagen. Denn die guten Isolierfähigkeiten neuer Fenstermodelle halten die Wärme der Heizung dort, wo sie hingehört: in der Wohnung. 

Dies liegt nicht ausschließlich an den Fensterscheiben, auch das Profil dämmt heute besser als früher – neue Fenster laufen daher häufig außen an. Die kälteste Stelle an der Scheibe ist die Scheibenkante, an der die Innen- und Außenscheibe mit einem Aluminiumrahmen verbunden sind. Besonders Schlafzimmer, Kinderzimmer aber auch Badezimmer sind davon betroffen, da hier die Luftfeuchtigkeit relativ hoch ist.

Beschlagene Fenster von außen sind der Beweis für gut isoliertes Glas. 

Der natürliche, physikalische Effekt der Tauwasserbildung entsteht meistens in den frühen Morgenstunden und verschwindet von alleine. Rollladen schützen die Scheibe vor Abkühlung.

Lassen Sie ihn nachts herunter, dann bildet sich ein Luftpolster zwischen Scheiben und Lamellen – das Anlaufen der Scheibe wird durch diese gespeicherte Wärme verhindert.


Warum beschlagen dreifach-verglaste Fenster?

Gute Wärmedämm-Isolierverglasungen leiten kaum Wärme von innen nach außen. Als Folge bleibt die Außenscheibe kalt. Dies fördert die Kondenswasserbildung. Bei zunehmender Temperatur kann Luft mehr Wasser speichern und die Luftfeuchtigkeit nimmt zu. Wenn Glasoberflächen kälter als die auftreffende Luft sind (dies geschieht bei Dreifachverglasung häufiger als bei Zweifachverglasung) muss das gespeicherte Wasser irgendwie abgegeben werden.

Weil die Glasscheibe hier am nächsten liegt, sind die Folgen kleine Wassertropfen, die die Sicht durch die Scheibe verhindern.


Wahrscheinlich haben Sie das schon öfter bei freiparkenden Autos oder lichtundurchlässigen Außenverkleidungen von wärmegedämmten Fassaden gesehen.

Selbstreinigende Fenster als Alternative? 

Titandioxid-Beschichtungen ziehen die Feuchtigkeit an und sind selbstreinigend. Das Wasser fließt hier in Form eines durchsichtigen Films ab. Die Scheibe wirkt damit zunächst hydrophil, aber auch photokatalytisch. Das bedeutet, die UV-Strahlen zersetzen den Schmutz.

Der Wasserfilm nimmt beim Abfließen alle Verschmutzungen mit, das selbstreinigende Glas bleibt so wesentlich länger sauber als herkömmliches. Diese transparente, selbstreinigende Beschichtung wird in einem sogenannten Chemical-Vapour-Deposition-Verfahren auf 600°C heißes Floatglas gebracht und ist somit komplett mit der Glasoberfläche verbunden. Die Beschichtung besitzt also eine ebenso lange Lebensdauer wie das Glas selbst.

Weitere Formen der selbstreinigenden Verglasung sind die chemische Verbindung mit Nanomaterial oder eine Nanobeschichtung. Diese führt zum allseits beliebten Lotus-Effekt, der auch gerne für Windschutzscheiben oder Schaufensterfassaden genutzt wird. Die Sicht wird durch keine dieser Beschichtungen beeinträchtigt und Tauwasser am Morgen kann gar nicht erst entstehen. Besonders in feuchteren Gebieten ist eine selbstreinigende Verglasung eine gute und vor allem dauerhafte Lösung, ohne die Wärmedämmung negativ zu beinträchtigen. Alle drei Prozesse resultieren in einem hydrophoben, d.h. wasserabweisenden, Effekt, der es ermöglicht, dass Tauwasser sofort abfließt und nicht an der Scheibe haften bleibt.

Ein Beschlagen von außen ist damit nicht mehr möglich. Die Vorteile dieser Verglasung erstrecken sich natürlich nicht nur auf dieses Phänomen, sondern ermöglichen auch stets saubere Scheiben fast ohne Putzen.

Besonders für eine verglaste Fassade ist dies hilfreich, Nerven- und Zeitsparend. Sind Fenster außen beschlagen, ist das also kein Grund zur Sorge: Das Tauwasser ist nicht schädlich und lediglich ein Zeichen für eine funktionierende Verglasung.

Bei gefrorenem Kondensat sind auch wasserabweisende und selbstreinigende Scheiben nicht hilfreich. Hier heißt es einfach abwarten.

beschlagene Fenster

Die einfachste (und günstigste) Methode ist es, am Morgen das Fenster zu öffnen und zu lüften, dann verschwindet das Kondensat ganz von alleine.


Experte
Vanja - Kundenbetreuung -

EXPERTENINTERVIEW

 

Sind von außen beschlagene Fenster ein Zeichen schlechter Qualität?

Nein, im Gegenteil. Je besser die Wärmedämmung Ihres Fensters funktioniert, desto wahrscheinlicher ist die Kondenswasserbildung nach außen.

 

Muss ich dagegen vorgehen?

Nein, da dies meist nur in den Morgenstunden passiert, müssen Sie nur abwarten, ggf. etwas lüften – mehr nicht. Kein Grund zur Sorge. Beschlägt das Fenster jedoch von innen, sollten Sie etwas dagegen unternehmen, da hier andere Ursachen vorliegen.

 

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